Bildungsfahrt zum Westwall und zur Ligne Maginot - 70 Jahre Kriegsende

Veröffentlicht am 25.08.2015 in Veranstaltungen


Mit einer Fahrt zum Westwall und zur Ligne Maginot  setzt sich die Tradition der Bildungsfahrten am 3. Oktober fort. Naturfreunde, DGB, ver.di, SPD und AWO finden sich auch in den nächsten beiden Jahren erneut zu Bildungsfahrten zusammen. Die diesjährige Fahrt steht unter dem Motto 70 Jahre Kriegsende und führt an die deutsch-französische Grenze nach Steinfeld, Weißenburg und Schöneburg. Für den wissenschaftlichen Teil ist Archivar Dr. Klaus Jürgen Becker zuständig, der im Bus fachkundig ins Thema einführt.

Abfahrtszeiten und Preis:

8.45 Uhr, Bahnhof Frankenthal

9 Uhr, HBF Ludwigshafen

Der Fahrpreis beträgt inklusive der Eintrittsgelder vor Ort 20.- Euro. Die Mittagspause wird in Selbstverpflegung durchgeführt.

Anmeldungen:

Anmeldungen werden telefonisch oder per E-Mail angenommen bei:

Naturfreunde Rheinland-Pfalz

Tel. 06356 / 96 250-0, E-Mail: kontakt@naturfreundehaus-rahnenhof.de

DGB SV Frankenthal

0621 - 518018, E-Mail: Ruediger.Stein@dgb.de

Der Westwall in Steinfeld
Mit über 100 Westwallanlagen, Bunker, Panzergräben und Höckerlinien war die Gemeinde Steinfeld vom Westwallbau sehr stark betroffen. Die von den Alliierten als "Siegfriedlinie" bezeichnete Befestigungsanlage ging mitten durch das Dorf. Sogar das Steinfelder Rathaus musste Westwallbunkern weichen. Als Häuser oder Scheunen getarnte Bunker lagen direkt im Ort. Panzergräben, die bis Mitte in den Ort führten, sollten den Feind im Westen aufhalten. Steinfeld lag in der "Roten Zone" die bei Kriegsbeginn sofort geräumt wurde. Drei Evakuierungen, bei denen die Steinfelder ihren Heimatort verlassen mussten, wurden durchgeführt. 133 Wohn- und 233 Nutzgebäude wurden von der Wehrmacht ohne Notwendigkeit abgerissen. Man hatte vor, einen Teil der Bevölkerung nach Lothringen umzusiedeln.

Die Maginot-Linie
Die Maginot-Linie (französisch: Ligne Maginot) war ein aus einer Linie von Bunkern bestehendes Verteidigungssystem entlang der französischen Grenze zu Belgien, Luxemburg, Deutschland und Italien. Das System ist benannt nach dem französischen Verteidigungsminister André Maginot. Es wurde von 1930 bis 1940 gebaut, um Angriffe aus diesen Nachbarländern zu verhindern bzw. abzuwehren. Darüber hinaus wurde die Südspitze Korsikas befestigt. Meist wird nur der Teil entlang der deutschen Grenze als Maginot-Linie bezeichnet, während man für die Hälfte zu Italien den Begriff Alpin-Linie gebraucht.

Das Artilleriewerk Schoenenbourg
Das Artilleriewerk Schoenenbourg (gros ouvrage de Schoenenbourg) ist eines der wenigen Werke der Maginot-Linie, die besichtigt werden können. Es liegt 18 km nordöstlich von Haguenau, acht Kilometer südlich von Wissembourg und vier Kilometer nordöstlich von Soultz-sous-Forêts. Die Zufahrt ist vom Dorf Schonenbourg aus beschildert.

Der Rohbau wurde von 1930 bis 1933 errichtet. 1935 waren dann Innenausstattung und Bewaffnung installiert; sie wurden weiter verbessert und wären auch über 1940 hinaus noch erweitert worden. Die meisten Werksteile liegen 17 bis 30 m unter der Erde; nur die beiden Werkseingänge und die Kampfbunker liegen an der Erdoberfläche. Die Besatzung bestand aus etwa 20 Offizieren, 70 Unteroffizieren und 500 Mannschaftsdienstgraden; die Besatzungsstärke schwankte häufig zwischen 510 und 630 Mann.

Das Artilleriewerk ist barrierefrei zu besichtigen!